Nur eine neuerliche Grabung könnte die
Johannisberger Burg als Stammburg der Rheingrafen nachweisen.
Die Lage der Burgstelle am alten mittelalterlichen
Wegenetz entlang des Elsterbachs zum "Rennweg" über den Johannisberger
Grund, den Abtswald, Bordekreuz und Mühlberg zur Burg Rheinberg (Siehe
Abb. 1) zeigt den Verbindungsweg zu den umfangreichen Besitzungen der
Rheingrafen und die richtung des späteren Rückzugs der Gaugrafen in den
Einrich.
Unweit der alten Burg, die seither
verfiel, wurde um 1100 das erste Rheingauer Kloster, das
Benediktiner Kloster Johannisberg begründet.
Von den Mainzer Erzbischöfen wurde in späteren
Jahrhunderten schon frühzeitig und zielbewusst eine Politik betrieben
deren Ziel es war die Oberherrschaft im Rheingau zu erlangen. In der
Zeit um 1111-1137 setzte der Mainzer Erzbischof Adalbert I. seine
Landeshoheit im Rheingau durch und der damalige Gaugraf wurde nach Burg
Rheinberg an den Rand des Rheingaus abgedrängt. Ein neues Rheingrafengeschlecht fügte sich vor dem
Jahr 1124 in die (Mainzer) erzbischöfliche Ministerialen-Familie ein.
Nach der Niederschlagung des Aufstands der mit dem
Rheingrafen verbündeten Rheingauer Ministerialen (1279-81) wurden das
Rheingrafengeschlecht dann endgültig aus dem Rheingau verwiesen. |